Nachweislich am 05. Januar 2022 hatte ich sie zuletzt am Arm; seitdem drehte sie ihre Runden auf dem Uhrenbeweger, bis ich sie am 02.08.2022 um 22:56 Uhr daraus befreite. Sie zeigte 22:02 Uhr und gab als Datum den 28. an.

Berücksichtigt man, daß inzwischen auf „Winterzeit“ umgestellt wurde, bei korrektem Gang sie also 21:56 Uhr hätte zeigen müssen, so ist ein Vorgang von ca. 6 Minuten in sieben Monaten zu konstatieren -…….damit kann ich leben.

Und das Datum?

…war um fünf Tage zurück, ….erklärt sich aus dem nur 28-tägigen Februar und den jeweils nur 30-tägigen Monaten April und Juni.

Das Nienabers Großdatum hat über immerhin länger als einem halben Jahr im Dauerbetrieb ansonsten vorbildlich geschaltet.

Aufgrund des Eintrags

• 1998 Konstruktion des KING SIZE Datums, des ersten Großdatums mit nur einem Kalenderfenster im Zifferblatt und zentriert dargestellten einstelligen Zahlen.

Herrn Nienabers in einer Zeittafel –„Über Uns“-seiner Uhrmachertätigkeit, war ich tatsächlich davon ausgegangen, daß es sich hier um eine von ihm erdachte Konstruktion handelte.

Dies hat @kdorn Karsten dann richtig gestellt: es handelt sich dabei wohl um ein Eta 2826-2.

Vielleicht unwahrscheinlich, aber ist es ausgeschlossen, daß Rainer Nienaber den Entwurf der Eta übergeben hat.

Seit wann gibt es das 2826-2 bei der Eta? Wer hat hier weitere Informationen?

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Hallo Ulrich,
aus meinen Unterlagen kann ich entnehmen, dass das ETA 2826 schon sehr lange in der ETA-Werkepalette existiert, allerdings mit dem normalen Datum. Die BigDate (Cal. -2), wie in deiner Niehaber, wurde aber erst 2004 vorgestellt und bis etwa 2020 gefertigt.
Ob die Konstruktion auf RN zurückgeht, darüber kann ich nichts finden. Ich würde RN mal direkt ansprechen, vorstellbar wäre es.
Laß uns wissen, wenn du mehr erfahren hast.
Viele Grüße
Karsten

Gesagt: getan, auf Karstens @kdorn Anregung hin , hatte ich gestern eine Mail nach Bünde gesandt und heute Morgen diese Antwort erhalten:

Das Grundwerk ist ein ETA 2836, die Mechanik für das Großdatum habe ich konstruiert und gefertigt.

Das ETA 2826 mit Großdatum kam erst mehrere Jahre später und basiert auf der selben Konstruktion.

Wenn Sie mich einmal anrufen möchten, kann ich Ihnen dazu eine nette Geschichte erzählen.

R. Nienaber

Nun freue ich mich schon auf das Telefonat und die extra Story

@sport beta
Tolle Aktion, bin auch gespannt, was er zu erzählen hat.

Auf das Ergebnis des Telefonats bin ich ebenfalls gespannt. R.N. kann viele interessante Geschichten aus seinem Berufsleben erzählen.

Werd's dann morgen nochmal versuchen 😉
Hey Jo @jo203 freue mich wieder von Dir zu lesen 👋

Telefonat mit Rainer Nienaber am 08.08.2022:

-er war von ‚einem‘ Deutschen(?) Auftraggeber zur Konstruktion solchen „Großdatums“ beauftragt
-in Zusammenarbeit oder (?) in Austausch mit Anderen, so mit dem Schweizer Peter Gerber -der wie Nienaber selbst auch Mitglied der Académie Horlogère des Créateurs Indépendants (AHCI) ist und der (so ich das recht verstanden habe) zeitgleich von ‚einem‘(?) Schweizer Auftraggeber mit ebensolcher Aufgabenstellung befasst war, entwickelte Herr Nienaber sein Großdatum, wie es in meiner ‚Kingsize‘ heute arbeitet.

Zeitweise aufgetretene Dissonanzen zwischen den ‚Vätern‘ der Konstruktion (hinsichtlich erstgedanklichen Lösungsansätzen etc.) sind inzwischen aber gänzlich überwundenen und heute fortbestehender Freundschaft gewichen.

Rainer Nienabers Großdatum Konstruktion wurde von seinem Auftraggeber zunächst zum Patent angemeldet.

Das zwei Jahre später erschienene Eta-Werk unterscheidet sich u.A. in einigen Abmessungen, etwar (so richtigverstanden?) der Datumsscheiben.

Noch während seiner Teilnahme an der Baselworld kamen „zwei gut gekleidete jüngere Herren“ an seinen Stand, welche sich für das Großdatum zu interessieren schienen und es sich von ihm erklären ließen. Die ihm danach überlassene Visitenkarte wiesen die beiden als Ingenieure der Swatch-group aus, die ihm dann auch versicherten, ‚sie wüssten wie das Großdatum funktioniert …..‘

Das angemeldete Patent wurde von seinem Auftraggeber, der selbst auch Kunder der Swatch-Group war, zu Gunsten Patenterteilung in 2004 an den großen Player, zurückgezogen.

Rainer Nienaber blieb bis heute hier lediglich eine Urkunde (vermutlich über die Patentanmeldung).

Ich hätte das Gespräch gerne mit Nachfragen ausgedehnt. Da ich Rainer Nienaber aber jedoch wohl in seinem Laden, während existenziell wichtiger Tätigkeit -dem Verkauf- erreicht habe, blieb hier nicht die notwendige Zeit.
….Bünde; ich komme!

Hallo Ulrich,

vielen Dank für die Wiedergabe deines Telefonats mit RN. Ich hatte schon geahnt, dass er da sein Wissen eingebracht hat. RN habe ich ja auf der Baselworld 2014 kennengelernt. Ich hatte ja damals das von ihm auf Automatik umgerüstete AS 1130 richtig geraten. Dadurch bin ich über Jürgen (@waltherpfalz) mit ihm zusammengekommen. Ich habe ja jahrelang die Baselworld besucht und war immer fasziniert von den Typen, die auf dem Messestand des AHCI ihre unglaublichen Uhren ausstellten.
... und man kam leicht mit diesen Ausstellern ins Gespräch.
Die AHCI hob sich wohltuend von den hochnäsigen aufgedonnerten Damen und den jungen dynamischen Herren ab. Leider ging es ja bei dieser Messe ums Verkaufen und technische Fragen konnten sie nicht beantworten - dafür gab es aber massenhaft Hochglanzprospekte.

Wir sollten uns mal wieder bei Herrn Schumann im Uhrenatelier Glashütte treffen!

Viele Grüße
Karsten

@sport beta

Danke für die Wiedergabe des Gespräches, vielleicht gibt es ja noch eine Fortsetzung.
VG